Mittelmaß auf Autopilot? Warum KI allein dich nicht weiterbringt

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KI hat das Spiel verändert. Aber eben nicht das Ziel. Warum der Einsatz von KI-Tools nur dann funktioniert, wenn du mehr willst als “gut genug”.

KI kann heute SEO Texte schreiben. Designs erzeugen. Selbst deinen Schreibstil nachahmen.

Es klingt fast zu gut: Du gibst ein paar Prompts ein und bekommst Content, der sich sehen lassen kann. Dazu gibt es Tools wie Make oder n8n, mit denen sich sogar ganze Abläufe automatisieren lassen. KI-Agenten, die Aufgaben eigenständig übernehmen, werden ebenfalls immer besser.

Auf den ersten Blick scheint es naheliegend: Prozesse vereinfachen, schnell viele Inhalte erstellen und dadurch schneller als Autorität im eigenen Markt wahrgenommen werden.

Aber: Wer wirklich als bester Anbieter in seinem Thema wahrgenommen werden will, kann sich auf reine Automatisierung nicht verlassen.

Mittelmaß ist nicht genug

Die Wahrheit ist: KI hat das Mittelmaß auf ein neues Level gehoben. Früher war schlechter Content leicht zu erkennen. Heute ist selbst mittelmäßiger Content oft gut lesbar, sauber formatiert und optisch solide.

Aber: Es bleibt eben Mittelmaß. Und die Latte für echten Erfolg liegt inzwischen deutlich höher. Wer relevant bleiben will, muss mehr liefern als das, was jede beliebige KI in Sekunden ausspuckt.

Automatisierung ersetzt keine Strategie

Und sie schafft auch keine neuen Ideen.

Der Wunsch nach Abkürzungen ist verständlich. Schnell Prozesse automatisieren, regelmäßig posten, SEO skalieren. LinkedIn Follower aufbauen.

Aber wer Content nur raushaut, ohne Strategie, wird irgendwann irrelevant. Denn auch wenn KI vieles beschleunigt – den Weg zu Vertrauen, Autorität und echter Markenwahrnehmung musst du trotzdem selbst gehen.

Ein weiteres Problem: Wenn KI-Inhalte immer wieder auf Basis bereits veröffentlichter Inhalte erstellt werden, entsteht ein Second-Hand-Content-Loop. Alle schreiben das, was die anderen auch schreiben – in neuen Worten, aber ohne neue Gedanken. Das führt nicht nur zu Langeweile, sondern auch zu einer schleichenden Verwässerung fachlicher Tiefe.

Was fehlt, ist der frische Blick. Und der entsteht nicht im Prompt – sondern im direkten Austausch mit echten Menschen, mit Produktteams, Sales, oder mit deinen Kunden selbst. Das geht indem du z.B. mit eurem Sales Team sprichst oder dich mal auf einen Kaffee mit den Produktentwicklern triffst. Sie kennen die (potentiellen) Kunden und euer Produkt meist am allerbesten. Mit ihrem Wissen und deiner Marketingerfahrung (und vielleicht auch etwas Hilfe von einem SEO oder Content Marketing Berater 😉) kannst du dann die beste Strategie erstellen.

Was guten Content heute wirklich ausmacht

Wenn alles gut aussieht, kommt es auf das an, was darunter liegt. Starke Inhalte brauchen vor allem eins: Tiefe. Oder eine besondere Blickrichtung auf ein Thema. Oder eine nachvollziehbare Haltung. Aber eben etwas, das mehr ist als die KI generiert oder die Konkurrenz schreibt. Das war im SEO auch schon immer so. Aber jetzt ist es wichtiger denn je.

Was heute zählt:

  • Deine eigene Perspektive: Keine Wiederholung von dem, was schon zehn andere sagen.
  • Thought Leadership: Ein klarer Standpunkt, der deine Expertise und Erfahrung zeigt und Vertrauen schafft.
  • Eine gute Nutzererfahrung: Inhalte sollen verständlich, gut strukturiert und angenehm zu konsumieren sein.
  • Starke Gestaltung und Design: Ein ansprechendes UI/Design unterstützt die Wirkung deiner Inhalte.
  • Extras, die man nicht überall bekommt: Kleine Tools, Checklisten oder auch sinnvolle Case Studies.
  • Eigene Daten und Erkenntnisse: Was du aus deinem Unternehmen oder deiner Community lernst, kann kein Prompt erzeugen.

Google hat dafür in seinen Quality Rater Guidelines auch ein Konzept zur Bewertung von Domains und qualitativem Content: EEAT. Das steht für Experience, Expertise, Authority und Trust. Es werden sich also nicht nur deine Leser freuen, sondern auch Google/andere Suchmaschinen (SEO – Search Engine Optimization) und Large Language Modelle / KIs wie ChatGPT (GEO – Generative Engine Optimization).

Die drei Typen von Content-Erstellern

Nicht jeder geht gleich mit KI um. Es gibt drei Herangehensweisen, die ich immer wieder sehe:

  • Der Handwerker: Er erstellt Content komplett ohne KI-Unterstützung. Das kostet Zeit, aber oft entsteht dadurch echter, individueller und damit auch sehr guter Content.
  • Der Fließbandarbeiter: Er automatisiert alles. Er setzt auf Tools und Automationen, die ihm Inhalte liefern sollen, ohne eigene Gedanken oder echte Strategie. Seine Ergebnisse bleiben austauschbar.
  • Der Architekt: Er nutzt KI gezielt, spart sich damit Zeit bei der Ausformulierung oder wird kreativer bei der Ideenfindung – aber die Strategie hat er selbst im Blick und arbeitet daran, sein Fachwissen wirklich einzubringen.

KI sinnvoll in deine SEO-Strategie integrieren

KI kann dir helfen, schneller zu denken – aber sie nimmt dir nicht das Denken ab. Richtig eingesetzt, kann sie Prozesse verbessern, Ideen strukturieren und dir bei der Recherche oder Content-Optimierung helfen. Zum Beispiel:

  • Erste Ansätze für die Keyword-Recherche sammeln (aber sie ersetzt kein Keywordtool)
  • Strukturen für Blogposts oder Landingpages schneller entwerfen
  • Varianten für Hooks oder Zwischenüberschriften entwickeln
  • Bildideen skizzieren und Bilder erstellen

Aber: Die Entscheidung, worauf du setzt, welche Perspektive du einnimmst und wie du deine Inhalte strategisch aufbaust, bleibt bei dir.

Fazit: KI kann dir helfen – aber nicht alles abnehmen

KI ist ein Werkzeug. Und ein gutes noch dazu.
Wenn du weißt, was du sagen willst und für wen, kannst du damit schneller arbeiten.
Aber wenn du darauf hoffst, dass dir ChatGPT die Arbeit komplett abnimmt, wirst du dich im Mittelmaß verlieren.

Nutze KI, um besser zu werden und dabei noch Zeit zu sparen. Nicht um alles zu automatisieren. Denn mittelmäßigen Content kann heute jeder machen. Verstehe mich nicht falsch: Automatisierungen sind toll und wir setzen das auch für unsere Kunden um, um Prozesse effizienter zu machen. Aber was dich relevant macht, ist das, was wirklich nur von dir kommen kann – und was deinen Anspruch unterstreicht, als die erste Wahl in deinem Fachgebiet wahrgenommen zu werden.

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