Google liebt jetzt Reels: So nutzt du Instagrams SEO‑Türöffner

Inhalt

Seit dem 10. Juli 2025 dürfen Google‑Bots erstmals systematisch in den Instagram‑Kosmos hineinspazieren: Reels, Fotos und Carousels öffentlicher Business- und Creator‑Accounts können jetzt in den Suchergebnissen auftauchen. Stories und Highlights bleiben vorerst privat – alles andere ist ab sofort Spielfeld für deine Sichtbarkeit. 😉

Warum das ein echter Game‑Changer im Social Search ist:

  • Mehr Reichweite ohne Werbebudget – deine besten Reels können plötzlich Monate statt nur Stunden performen.
  • Neue Touchpoints in der Customer Journey – Menschen entdecken dich über Google, nicht länger nur im Feed.
  • Direkte Konkurrenz zu Websites – Social‑Content steht jetzt neben Blogartikeln, News‑Seiten und YouTube‑Videos.

In diesem Artikel erfährst du

  1. welche SEO‑Chancen und Reichweiten‑Potenziale das Update für deine Marke eröffnet,
  2. welche Ranking‑Risiken und Stolperfallen du kennen musst 
  3. welche fünf SEO Sofort‑Maßnahmen deine Instagram‑Posts sofort suchmaschinenfit machen und nachhaltigen Traffic bringen,
  4. wie du die Erfolge misst.

Lass uns direkt ins Thema einsteigen.

Was hat sich seit dem 10. Juli 2025 geändert?

  • Globales Roll‑out: Seit dem 10. Juli 2025 ist die Indexierung weltweit freigeschaltet. Öffentliche Business- und Creator‑Accounts ab 18 Jahren sind automatisch dabei.
  • Indexierte Formate: Google darf Reels, Fotos, Videos und Karussells crawlen; Stories und Highlights bleiben außen vor.
  • Opt‑out möglich: In den Privatsphäre‑Einstellungen lässt sich die Indexierung via Toggle deaktivieren („Allow public photos and videos to appear in search engine results“). Standard‑Status: aktiv.
  • Technik ohne Mehraufwand: Instagram entfernt Teile der robots.txt – Google darf jetzt also die Instagram Inhalte crawlen. Ein eigener Sitemap‑Upload ist nicht nötig und wäre in der Form auch gar nicht möglich. Das bedeutet jedoch: Anders als auf deiner Website kannst du nicht beeinflussen, welche deiner Reels oder Posts letztlich im Google‑Index landen. Es gibt nur die Optionen ganz oder gar nicht. 
  • Nicht betroffen: Private/persönliche Accounts, Nutzer*innen unter 18 Jahren sowie nicht‑öffentliche Inhalte bleiben im App‑Kosmos.

Damit wird aus Instagram‑Posts faktisch ein neuer, indexierbarer Content‑Typ, der direkt mit klassischen Webseiten und YouTube‑Videos um Rankings konkurriert.

Screenshot von angezeigten Reels in der Google Suche

Warum hat Instagram die Indexierung geöffnet – und was bedeutet das für SEO?

Die Öffnung könnte mehrere Ziele verfolgen:

  • Längere Content‑Lebensdauer: Reels & Co. bleiben deutlich länger sichtbar, anstatt im Feed nach 24–48 Stunden zu verschwinden.
  • Mehr Reichweite für Creator und Marken: Durch die Öffnung zu Google entsteht ein zusätzlicher Traffic‑Kanal ohne Media‑Budget.
  • Antwort auf verändertes Suchverhalten: Immer mehr Nutzer*innen – vor allem Gen Z – starten ihre Recherche auf Social‑Plattformen; Google reagiert, indem es frische, visuelle Inhalte in die SERPs holt.

SEO‑Implikationen auf einen Blick

Neue SERP Zusammensetzung

Reels können im Video‑Karussell oder in der klassischen Websuche auftauchen. Deine Posts konkurrieren direkt mit YouTube‑Clips, TikTok Videos und Blogartikeln. Und deine Website nun auch mit deinen Instagram Beiträgen.

Markenname + Keywords in Caption und Alt‑Text stärken deine Präsenz – nicht nur für Nutzer, sondern auch für dein E‑E‑A‑T‑Profil.

Ein gut optimiertes Reel kann Wochen bis Monate lang Klicks liefern.

Nutzer sehen deine Inhalte direkt in Google – CTR kann steigen oder fallen, je nachdem wie ansprechend Snippet + Thumbnail sind.

Content‑Planung muss Caption‑Keywords, Hashtags und klassische Keyword‑Recherche verzahnen.

💡 Merke: Was früher zwei getrennte Disziplinen war, verschmilzt jetzt zum Teil. Deine Social‑Strategie braucht ein SEO‑Upgrade – und deine SEO‑Strategie muss Social‑Signale einbinden.

Welche Vorteile bringt dir das Update konkret?

  1. Reichweite auf Autopilot
    Gut performende Reels tauchen nun in Google auf und können Wochen oder sogar Monate Traffic liefern – ganz ohne zusätzliches Werbebudget.
  2. Stärkeres Marken‑Echo
    Keywords in Caption, Alt‑Text und Hashtags stärken nicht nur deine Google‑Präsenz, sondern helfen auch KIs, deine Marke als relevante Quelle einzustufen.
  3. Mehr Touchpoints – weniger Abhängigkeit
    Du bist nicht mehr auf den IG‑Feed beschränkt: Nutzer finden dich über Google‑Suchen, Video‑Karussells und Image‑Packs.
  4. Konkurrenzfähigkeit in neuen SERP‑Flächen
    Reels treten jetzt gegen YouTube und TikTok an – eine Chance, visuelle Keywords früh zu besetzen.
  5. Daten für ganzheitliche Optimierung
    Search‑ und Social‑KPIs lassen sich verknüpfen: Du siehst, welche Posts in beiden Welten funktionieren und kannst deine Content‑Strategie deutlich präziser steuern.

Sechs Sofort‑Maßnahmen, um Instagram‑Posts SEO‑fit zu machen

  1. Finde die Posts, die eine SEO Relevanz haben könnten: Schau dir an wo Inhalte behandelt werden in deinen Reels, die aktiv so auch von Nutzern gesucht werden. Dabei hilft auch eine entsprechende Keywordrecherche. Wir reden hier sicherlich eher über Informations- oder Produktsuchen. Reels zur Unterhaltung haben natürlich auch ihre Daseinsberechtigung werden aber kaum zu einem bestimmten Keyword passen. 
  2. Caption‑Keywords nach vorn: Pack dein Haupt‑Keyword in die ersten 70 Zeichen – Google verwendet sie ähnlich wie einen Title Tag.
  3. Alt‑Text aktiv nutzen: Beschreibe Bild oder Video mit Keyword + Mehrwert; Instagram bietet ein eigenes Feld dafür.
  4. Hashtags schlank & relevant: Setze 5–10 präzise Tags anstelle langer Hashtag‑Wolken – das wirkt jetzt fast wie Meta‑Keywords aus den frühen Tagen der Suchmaschinenoptimierung 😉
  5. Geotags & Entities: Hinterlege Standort, Produktnamen oder Marke als Geotag bzw. in der Caption, um lokale und markenbezogene Suchanfragen abzudecken.
  6. Profil‑Tweaks: Optimiere Bio‑Text, Link‑in‑Bio und Profilbild – sie erscheinen in den Snippets und stärken deinen Brand‑Trust.

💡 Tipp: Starte mit deinen Top‑10 Posts, überarbeite sie nach diesen Punkten und prüfe nach vier Wochen, welche in Google ranken. Skaliere dann auf deine restlichen Inhalte.

Wie misst du deinen Erfolg?

Instagram Insights

External Sources  zeigt dir, wie viele Profil- und Post-Aufrufe aus Google kommen. Behalte diesen Reiter wöchentlich im Blick, um Trends früh zu erkennen.

Screenshot der Instagram Insights

Google Search Console

Aktuell liefert Instagram Insights die verlässlichsten Zahlen zu Google‑Traffic auf deine Posts, während die Google Search Console nur Daten für deine eigene Website ausspielt. 

Deswegen heißt es:

Duale KPI‑Betrachtung

  • Instagram Insights – zeigt dir, wie deine Reels und Posts in der Google‑Suche performen.
  • Google Search Console – misst, wie deine Website in der Suche abschneidet.

💡 Pro‑Tipp: Notiere das Datum jeder Caption- oder Alt‑Text‑Optimierung. So siehst du, ob Rankings und Klicks danach anziehen – und kannst Best Practices ableiten.

Risiken & Herausforderungen

Bevor du Vollgas gibst, wirf einen kurzen Blick auf die möglichen Stolpersteine. Denn jede neue Chance zieht auch ein paar Risiken nach sich.

🧩 Kontext‑Collapse & Reputation

Ein Reel, das für deine Follower gedacht war, kann plötzlich bei generischen Google‑Suchen auftauchen. Prüfe daher vor dem Posten: Passt der Inhalt zur Öffentlichkeit außerhalb deiner Bubble? Versteht der Nutzer deine Inhalte auch, wenn er nur diesen kleinen Ausschnitt davon kennt?

🔒 Privacy & Opt‑out‑Verzögerung

Aktuell gibt es nur einen globalen Schalter pro Account („Allow public photos and videos to appear in search engine results“). Entweder alle öffentlichen Posts dürfen indexiert werden – oder keiner. Einzelne Reels oder Bilder kannst du nicht selektiv de‑indexieren.
Beachte außerdem: Nach dem Opt‑out dauert es einige Tage, bis Google die Inhalte aus dem Index nimmt.

🚫 Urheberrecht & Content‑Diebstahl

Mehr Sichtbarkeit bedeutet mehr Risiko, dass Bilder oder Videos ungefragt kopiert werden. Nutze Wasserzeichen oder eindeutige Brand‑Elemente.

📈 Steigende Konkurrenz um Keywords

Deine Reels stehen jetzt neben YouTube‑Clips, Blogartikeln und TikToks. Keyword‑Recherche und Snippet‑Optimierung werden noch wichtiger.

♻️ Duplicate Content & Keyword‑Kannibalisierung

Teilst du denselben Inhalt – etwa identische Produktbeschreibungen oder How‑to‑Tipps – sowohl auf der Website als auch auf Instagram, kann Google entscheiden, nur eine der beiden URLs prominent zu zeigen. Sorge für unterschiedliche Formate, Blickwinkel oder zusätzliche Infos, damit sich deine eigenen Assets nicht gegenseitig verdrängen.

📊 Messbarkeit bleibt limitiert

Wir gehen nicht davon aus, dass Google Instagram URLs in deiner Search Console integriert. Deswegen musst du mit Workarounds leben und Datenquellen kombinieren. Das geht z.B. über LookerStudio sehr gut. Da Instagram Daten nicht direkt in LookerStudio als Datenquelle dienen können, brauchst du dafür allerdings noch einen “Vermittler”. Das kann ein Tool wie supemetrics oder die API eines Social Media Planungstools wie metricool sein.

Fazit – jetzt bist du dran

Instagram hat den Weg in die Google‑SERPs frei gemacht. Wer seine Reels, Fotos und Carousels jetzt suchmaschinenfit macht, besetzt frisch geschaffene Ranking‑Flächen, stärkt die eigene Brand‑Autorität und sichert sich Evergreen‑Traffic jenseits des Feeds. 😉

  • Setz die sechs Sofort‑Maßnahmen um.
  • Beobachte Insights & Rankings.
  • Schau was für dich am besten funktioniert.

Wer schreibt hier?

Weitere Artikel

Inhalt

Wer schreibt hier?