Du planst einen Website-Relaunch für deine Domain oder gar den Umzug auf eine neue Domain? Dann kennst du sicher diese beiden Gedanken: Einerseits soll deine neue Website moderner, schneller und benutzerfreundlicher werden. Andererseits willst du auf keinen Fall deine hart erarbeiteten Google-Rankings verlieren.
Die gute Nachricht: Ein Relaunch ist nicht nur ein Risiko für deine Rankings, sondern auch die perfekte Gelegenheit, deine SEO-Performance auf das nächste Level zu heben. Mit der richtigen Strategie verhinderst du Rankingverluste und nutzt gleichzeitig die Chance auf bessere Positionen. 🚀
In diesem Guide erfährst du Schritt für Schritt warum das Thema SEO beim Relaunch so super wichtig ist und wie du:
- deine wichtigsten Rankings während des Relaunches schützt
- SEO von Anfang an strategisch in den Relaunch einbindest
- technische und inhaltliche Optimierungspotentiale erkennst und nutzt
- typische SEO-Fehler beim Relaunch vermeidest
- Am Ende erwartet dich noch ein praktischer Download unserer Relaunch Checkliste, die wir auch für unsere Kunden immer verwenden!
1. Strategische Planung: Die Weichen für SEO beim Relaunch richtig stellen
Bevor du in die technischen Details deines Relaunchs einsteigst, steht eine grundlegende Entscheidung an: Willst du deine Website komplett auf einen Schlag erneuern oder den Weg der kleinen Schritte gehen? Beide Ansätze haben ihre Berechtigung – und ihre Tücken.
Der klassische "harte" Relaunch
Bei diesem Ansatz stellst du die komplette Website an einem festgelegten Stichtag um. Das bedeutet:
Vorteile:
✔️ Klarer Cut: Alle Neuerungen sind sofort sichtbar
✔️ Einheitliches Design von Anfang an
✔️ Marketing-wirksamer „Wow-Effekt“ möglich
✔️ Technische Änderungen können gebündelt umgesetzt werden
Nachteile:
❌ Höheres Risiko für SEO-Probleme
❌ Fehler wirken sich sofort auf die gesamte Website aus
❌ Größerer Koordinationsaufwand
❌ Mehr Stress am Launch-Tag
Der iterative Ansatz
Hier modernisierst du deine Website Schritt für Schritt. Das kann bedeuten, dass du:
- erst einzelne Bereiche umsetzt
- mit dem Blog beginnst
- neue Features nacheinander einführst
- das Design schrittweise anpasst
Vorteile:
✔️ Geringeres SEO-Risiko
✔️ Probleme werden früh erkannt
✔️ Bessere Kontrolle über Rankings
✔️ Optimierungen können direkt nachgesteuert werden
✔️ Team wird nicht überlastet
Nachteile:
❌ Längerer Gesamtzeitraum
❌ Zwischenzeitlich „uneinheitlicher“ Look
❌ Höherer Kommunikationsaufwand im Team
❌ Technische Herausforderungen bei Legacy-Systemen
Die richtige Wahl treffen
Welcher Ansatz für dich der richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Wähle den klassischen Relaunch wenn:
- deine aktuelle Website technisch stark veraltet ist
- du das CMS komplett wechselst
- Marketing-Effekte wichtig sind
- du ein großes, erfahrenes Team hast
- Entscheide dich für den iterativen Ansatz wenn:
- deine SEO-Rankings besonders wertvoll sind
- du ein kleines Team hast
- deine Website sehr umfangreich ist
- du viele unterschiedliche Bereiche hast
SEO von Anfang an in den Website Relaunch einbinden
Egal für welchen Weg du dich entscheidest: SEO muss von der ersten Minute an Teil deiner Planung sein. Warum? Weil spätes Einbinden von SEO zu teuren und zeitraubenden Problemen führt:
Warum? Um diese Szenarien zu vermeiden:
❌ Szenario 1: „Die Struktur steht schon“
Die neue Navigation und URL-Struktur ist fertig geplant – ohne Berücksichtigung deiner wichtigsten Keywords und User-Intentionen. Eine nachträgliche Anpassung würde das ganze Konzept durcheinanderbringen.
❌ Szenario 2: „Die Webseite ist fertig, kannst du nochmal drüber schauen?“
Das Design ist fertig, die Seiten sind programmiert. Jetzt noch die Optimierungsvorschläge des SEOs einzubauen bedeutet: Neue Tickets für die Entwickler, zusätzliche Kosten, genervte Projektmanager.
❌ Szenario 3: „Hilfe, unsere Rankings sind weg!“
Der schlimmste Fall: Der Relaunch ist durch, aber der organische Traffic bricht ein. Jetzt noch SEO-Expertise anzufragen, ist wie ein Backup erstellen, nachdem die Festplatte bereits kaputt ist. Einiges kann natürlich auch nach dem Relaunch gerettet werden, aber meist ist dann schon ein recht großer Schaden entstanden.
Um das zu verhindern, beachte dies:
✔️ SEO-Verantwortliche früh einbinden
- Bei der Konzeption von Website und Struktur dabei sein
- Technische Anforderungen definieren
- Content-Strategie mitgestalten
✔️ Ressourcen richtig planen
- Zeit für SEO-Analysen einplanen
- Budget für Tools berücksichtigen
- Kapazitäten für Content-Migration vorsehen
✔️ Zeitplan mit SEO-Meilensteinen erstellen
- Analyse-Phase einplanen
- SEO-Reviews in allen Projektphasen
- Puffer für Optimierungen vorsehen
✔️ Team-Schulung organisieren
- Entwickler für SEO-Aspekte sensibilisieren
- Content-Team auf SEO-Guidelines schulen
- Designer für SEO-Anforderungen briefen
Typische Planungsfehler beim SEO Relaunch vermeiden
Diese Fehler solltest du in der Planungsphase unbedingt vermeiden:
❌ SEO erst kurz vorm Launch oder nach dem Relaunch bedenken
❌ Zu wenig Zeit für Content-Migration einplanen
❌ Altes System vorschnell abschalten
❌ Team-Kapazitäten überschätzen
❌ Launch in Zeiten mit viel Traffic über die Suchmaschinen (ja nach Branche, z.B. im Weihnachtsgeschäft)
2. Bestandsaufnahme: Wissen, was du hast
Bevor du in die Planung deiner neuen Website startest, brauchst du einen klaren Überblick über den Status quo. Diese Bestandsaufnahme ist die Basis für alle weiteren Entscheidungen – und hilft dir später, deine wichtigsten Rankings zu schützen.
Die aktuelle Struktur erfassen
Zunächst brauchst du einen vollständigen Überblick über deine Website:
- Mach ein Crawling deiner aktuellen Seite (z.B. mit Screaming Frog)
- Speichere den Crawl als Backup
- Dokumentiere die URL-Struktur
💡 Pro-Tipp: Dieser Crawl wird später Gold wert sein, wenn du deine Weiterleitungen planst.
Crawl unserer Website mit Screaming FROG SEO Spider
Deine SEO-Erfolge und URLs mit bestem Ranking identifizieren
Schaue dir in der Google Search Console und deinen vielleicht schon vorhandenen SEO Tools wie ahrefs an:
- Welche URLs bringen den meisten organischen Traffic?
- Für welche Keywords rankst du gut?
- Welche Landingpages performen besonders stark?
- Wo hast du schon Featured Snippets gewonnen?
Diese Seiten sind dein SEO-Kapital – sie gilt es beim Relaunch besonders zu schützen
Leistungsbericht einer URL in der Google Search Console
Rankingübersicht in ahrefs.com
Backlinks analysieren
Externe Links sind wertvoll! Finde daher heraus:
- Welche Seiten verlinken auf dich?
- Auf welche deiner Seiten zeigen die meisten Backlinks?
- Welche Inhalte finden andere Websites besonders linkwürdig?
Auch das geht am besten mit SEO Tools mit einer guten Datenbank, wie z.B. Sistrix oder ahrefs. Diese Information hilft dir später nicht nur bei der Weiterleitungsplanung, sondern auch bei der Entscheidung, welche Inhalte du unbedingt übernehmen solltest.
Verlinkende Domains in der Sistrix Tool Box
Quick Content Audit
Verschaffe dir einen Überblick über deine Inhalte:
- Welche Arten von Content hast du?
- Was funktioniert davon schon sehr gut und hat gute Rankings?
- Was davon wird noch gebraucht?
- Welche Seiten sind veraltet?
- Was fehlt eventuell noch?
💡 Wichtig: Es geht hier nicht um eine detaillierte Content-Optimierung (dafür ist beim Relaunch meist eh keine Zeit), sondern um eine grundlegende Bestandsaufnahme für die weitere Planung. Und du kannst dir auch schon erste Maßnahmen für die Zeit nach dem Relaunch ableiten.
Dokumentation ist alles
Halte deine Erkenntnisse strukturiert fest:
- Liste der wichtigsten URLs mit Rankings
- Übersicht der wertvollsten Backlinks
- Dokumentation der Content-Struktur
Diese Dokumentation wird die Basis für deine Keywordanalyse und die weitere Konzeption sein.
💡 Pro-Tipp: Speichere URLs und verlinkte Seiten in einer Excel Tabelle und notiere dir deine Gedanken zur Bestandsaufnahme. So hast du später immer wieder Zugriff auf die Daten der alten Website vorm Relaunch und die Grundpfeiler des neuen Konzepts.
3. Keywordanalyse: Die Basis für deine neue Website
Ein Relaunch ist die perfekte Gelegenheit, deine Keywordstrategie zu überprüfen und zu optimieren. Jetzt kannst du neue Potenziale erschließen und die neue Seitenstruktur perfekt darauf aufbauen.
Über die Keywordanalyse könnten wir wahrscheinlich ein ganzes Buch schreiben. 😉 An der Stelle aber schon ein paar konkrete Tipps für dich aus den hunderten Keywordanalysen, die wir schon für unsere Kunden erstellen durften:
Deine Keywordrecherche
Ziel der Keywordrecherche ist erstmal eine möglichst umfassende Liste mit passenden Suchanfragen zu deinem Unternehmen bzw. deinen Produkten. Nutze diese Quellen für deine Analyse:
- Aktuelle Rankings: Deine erfolgreichen Rankings (aus der Bestandsaufnahme) und Suchanfragen aus der Search Console
- Deine Produkte und Services: Diese bilden die Basis für weitere Recherchen, denn natürlich sind sie erstmal der Kern dessen, für was du ranken willst. Überleg mal, ob hier verschiedene Kombinationen auch Sinn machen. Wir erstellen z.B. immer Listen mit allen Produktbezeichnungen und überlegen dann, mit was man die so kombinieren kann (z.B. Produkteigenschaften (SEO Relaunch Betreuung)), lokalen Anfragen (z.B. SEO Relaunch Betreuung Leipzig), Fragen rund um deine Produkte und Services (z.B. Kosten SEO Relaunch Betreuung). Es gibt schöne Tools (wie das Google Ads Keyword Generator Tool) mit denen du die Keywordlisten mit wenigen Klicks miteinander kombinieren kannst.
- Keyword-Tools: wie den Keywordexplorer in ahrefs, Keywordtool.io o.ä.
Keywordanalyse in keywordtool.io
- KI zur Ideenfindung: Nutze gern auch KI Tools wie ChatGpt oder Claude zur Ideenfindung. Aber bitte beachte: Das sind Sprachtools und keine Keywordtools. Welches Keyword am meisten gesucht wird, wirst du so nicht erfahren. Aber deine Liste an Keywords wird größer.
- Tools zum Finden passender Unterthemen für dein Produkt: Hier kannst du z.B. answerthepublic nutzen. Da werden dir typische Fragen oder verwandte Suchbegriffe angezeigt. Ganz einfach und kostenlos kannst du dafür auch eine Recherche bei Google (vor allem mit Blick auf Google Suggests nutzen). Ein schönes KI basiertes Tool, um Themen zu clustern, ist auch topicloops.com. Aber Achtung (!): Auch das ist kein Keywordtool, was Suchvolumina kennt, sondern eine sprachbasierte KI.
Themenanalyse mit topicloops.com
- Themen und Keywords der Konkurrenz: Ein Blick auf die Website der Konkurrenz, deren Rankings und Inhalte kann dir auch einen guten Einblick geben.
- Fragen und Begriffe aus der Kundenberatung: Rede mal mit deiner Sales Abteilung oder eurem Service. Du wirst erstaunt sein, was dort für Wissen zu den Fragen deiner Zielgruppe liegt.
💡 Pro-Tipp: Denke nicht nur in einzelnen Keywords, sondern in Themenfeldern. Was suchen deine Nutzer wirklich? Welche Fragen und Probleme haben sie?
Keywordbewertung
Nun macht es Sinn zu schauen, welche deiner Keywords auch wirklich gesucht werden. Wir sagen nicht, dass man zu Begriffen, die kein Suchvolumen haben, keine Inhalte veröffentlichen darf (Stichwort Ranch Style SEO). Aber gerade jetzt beim Relaunch wollen wir uns natürlich auf Inhalte konzentrieren, die besonders wichtig sind für die Suchmaschinenoptimierung und eben auch oft gesucht werden bei Google.
Mit Tools wie keywordtool.io, ahrefs oder auch dem Google Keywordplaner (wenn du Google Ads nutzt), kannst du deine Keywordliste mit wertvollen Informationen untermauern und dann so bessere Entscheidungen treffen. Solche Tools geben dir Auskunft zu:
- Suchvolumen (Wie oft wird im Monat nach dem Begriff gesucht?)
- Wettbewerb (Wie hoch ist der Wettbewerb um das Keyword? – wichtig auch später für die Keywordstrategie)
- Trend (Wird nach dem Begriff weniger oder mehr gesucht als in den letzten 12 Monaten?)
- CPC (Was würdest du pro Klick bezahlen, wenn du Anzeigen auf das Keyword schalten würdest?)
Keywordstrategie und Clustering
Ordne deine Keywords sinnvoll:
- Nach Themenfeldern
- Nach User Intent (informativ, transaktional, etc.)
- Nach Suchvolumen, Wettbewerb und Relevanz für dich
- Nach Position in der Customer Journey
Diese wichtigsten Keyword werden später die Basis für deine neue Navigation.
4. Die neue Seitenstruktur entwickeln
Jetzt wird’s konkret: Wie baust du deine neue Website so auf, dass sie optimal für deine Keywords ranken kann?
Themen und URLs auf Basis der Keywordstrategie clever planen
An dieser Stelle solltest du dir genau Gedanken machen, welche Seiten (URLs) für welche Keywords perspektivisch ranken sollen.
Grob gesagt: Ein Thema = Eine URL
Große Themen brauchen eigene URLs. Ein Beispiel:
Du betreibst eine Gesundheits-Website 🩺:
- „Nackenschmerzen“ ist ein eigenständiges, großes Thema
- Viele Suchanfragen („Übungen gegen Nackenschmerzen“, „Nackenschmerzen beim Schlafen“)
- Hohe Suchintention
- Viele Unterthemen
- „Rückenschmerzen“ ist ebenfalls ein eigenständiges Thema
- Komplett andere Suchintention
- Eigene Unterthemen und Fragen
- Andere Zielgruppe und Lösungen
💡 Wichtig: Versuche nicht, mit einer URL für mehrere große Themen zu ranken. Eine Seite über Nackenschmerzen wird aller Wahrscheinlichkeit nach nie auch noch gleichzeitig gut für Rückenschmerzen ranken – egal wie gut der Content ist. Einfach weil die Themen so vielfältig sind und so tiefgründige Antworten erfordern, die auf einer Seite für zwei so große Themen gar nicht umgesetzt werden können.
So findest du die richtige Struktur:
- Werte deine Keywordanalyse aus
- Analysiere für die wichtigsten Keywords auch mal die Google Suchergebnisse
- Welche Arten von Seiten ranken?
- Wie spezifisch sind die Rankings?
- Ranken die gleichen URLs für verschiedene Keywords?
- Leite daraus und aus deiner grundsätzlichen Keywordstrategie ab, ob du:
- Eine große Themenseite brauchst
- Mehrere spezifische Unterseiten benötigst
- Das Thema in verschiedene URLs aufteilen möchtest
Die optimale Navigation
Deine Navigation ist mehr als nur ein Menü – sie ist der Wegweiser für Nutzer und Suchmaschinen gleichermaßen. Den Website Relaunch kannst du nutzen, um auch deine Seitenstruktur zu optimieren. Das Ziel ist immer, dass sich deine Nutzer gut zurecht finden.
Seitenstruktur aufbauen
Es gibt verschiedene Varianten die Seitenstruktur aufzubauen. Deine Websitebesucher und die Suchmaschinen bevorzugen in der Regel flache Hierarchien.
- Stelle sicher, dass alle relevanten Themen (siehe Keywordstrategie) in der neuen Navigation sinnvoll eingeplant werden.
- Wichtige Themen sollten nach maximal 3-4 Klicks von der Startseite aus erreichbar sein.
Interne Verlinkung clever planen
Eine gute interne Verlinkung ist wie ein Straßennetz: Je besser die Verbindungen, desto einfacher erreichen Besucher ihr Ziel. Unser Ziel ist immer, dass deine Website ein schönes Netz darstellt, ohne Sackgassen. Verknüpfe deine Inhalte so, dass:
- Thematisch verwandte Inhalte aufeinander verweisen
- Nutzer von allgemeinen zu spezifischen Themen geführt werden (aber gern auch umgekehrt)
- Wichtige Seiten durch gezielte Verlinkung gestärkt werden
- Intuitive Navigationspfade entstehen
- Vermeide Seiten ohne ausgehende Links, aber auch solche ohne eingehende Links
💡 Tipp: Denke daran, dass du mit internen Links zeigst, wie wichtig dir bestimmte Inhalte auf deiner Website sind. Werden Seiten intern nur selten verlinkt, gehen Suchmaschinen davon aus, dass dir diese Themen nicht super wichtig sind. Entsprechend gilt deine Seite dann auch als weniger relevant für das Thema.
URL-Struktur sauber aufbauen
URLs sollten kurz und sprechend sein (keine kryptischen Zeichen/Zahlenfolgen), die Verzeichnisse sinnvoll abbilden und gern auch das wichtigste Keyword enthalten.
Best Practices für die neue Seite:
✔️ Gut:
- beispiel.de/gesundheit/nackenschmerzen
- beispiel.de/gesundheit/rueckenschmerzen
- beispiel.de/gesundheit/nackenschmerzen/uebungen
❌ Schlecht:
- beispiel.de/gesundheit/nacken-und-rueckenschmerzen (nicht weil die URL schlecht ist, sondern weil hier zwei große Themen versucht werden auf einer Seite zu mischen)
- beispiel.de/health/pain/neck (nicht in der Sprache deiner Website)
- beispiel.de/artikel/123-was-hilft-gegen-schmerzen (kein Keywordfokus)
- beispiel.de/asasd7349jsd9n (keine sprechende URL)
💡 Pro-Tipp: Schau dir die URLs deiner aktuellen Seite genau an. Wenn du hier keine groben Fehler entdeckst, ändere an den URLs so wenig wie möglich. Suchmaschinen schauen sich deine Seite nicht auf Themenbasis sondern auf Basis von URLs an. Wenn sich die URL ändert, können wir hier natürlich mit Weiterleitungen arbeiten, um Rankingverluste abzumildern oder ganz zu vermeiden. Aber dennoch sollten URLs sehr gern erhalten bleiben.
Wenn du noch kaum Rankings/Traffic für deine Website hast, ist der Relaunch wiederum ein guter Zeitpunkt, um direkt die URLs mit anzupassen. Später wirst du das sicher nicht noch machen, wenn dann mehr Traffic auf deiner Seite ist.
5. Die Umsetzung vorbereiten
Bevor es an die eigentliche Umsetzung geht, müssen alle Beteiligten wissen, worauf es ankommt. Nur wenn das ganze Team die SEO-Anforderungen kennt und versteht, kann der Relaunch gelingen.
Das Team briefen mit der SEO-Checkliste
Für die Entwickler:
- Testsystem richtig aufsetzen und vor Indexierung schützen
- Technische SEO-Basics sicherstellen (URL Struktur, Crawling & Indexierung etc.)
- Performance und Core Web Vitals im Blick behalten (inkl. Komprimierung generell und Ausspielung der Bilder)
- Mobile-First als Standard setzen
Für Content-Ersteller:
- Keywordanalyse teilen
- Vorgaben für Textlängen und -struktur
- ggf. Schulung, wie Texte aus SEO Sicht wirklich gut ranken
- Regeln für interne Verlinkung
- Standards für Meta-Titles und -Descriptions
Für Designer und Mediengestalter:
- Ausreichend Platz für relevante Texte einplanen
- Bildoptimierung beachten (Ladezeiten!)
- Alt-Texte für Bilder vorsehen
- Hinweis: Bild-Rankings sind schwer zu erhalten, da:
- Bild-URLs sich meist ändern
- Weiterleitungen bei Bildern weniger effektiv sind als bei URLs
- Neue Dateinamen eine Neubewertung der Relevanz für die Rankings bedeuten
- Wenn ihr viel Traffic über die Bildersuche habt (lässt sich einfach in der Search Console auswerten), dann solltet ihr hier nochmal genau schauen, ob eine Erhaltung dieser Rankings machbar ist.
Das Testsystem vorbereiten
Dein Testsystem ist die Spielwiese für alle Optimierungen. Hier gilt:
- Zugangsdaten oder robots.txt schützen vor Indexierung
- System sollte technisch dem Live-System entsprechen
- Finale URL-Struktur (auch wenn auf Test-Domain)
Checklisten erstellen
Erstelle für alle Beteiligten übersichtliche Checklisten:
- Technische SEO-Checkliste
- Content Guidelines
- Design Standards
- Launch-Checkliste für dich zur Überprüfung aller wichtiger Punkte vor dem Livegang.
💡 Pro-Tipp: Je besser dein Briefing, desto weniger Nacharbeit brauchst du später. Nimm dir die Zeit, alle Anforderungen klar und verständlich zu dokumentieren.
💡 Wichtig: Definiere klare Qualitätsstandards und plane regelmäßige SEO-Reviews während der Entwicklung ein. Nachträgliche Korrekturen sind immer aufwändiger als eine saubere Erstentwicklung.
Risikovermeidung ist beim Relaunch wichtig
Diese häufigen technischen Fehler solltest du aktiv vermeiden:
❌ Testsystem wird versehentlich indexiert
❌ Noindex-Tags bleiben nach Launch aktiv
❌ XML-Sitemap enthält falsche URLs
❌ Performance-Probleme werden zu spät erkannt oder nicht mitgedacht
❌ SEO wird im Prozess wieder vergessen (da muss mal als Verantwortlicher wirklich dran bleiben)
❌ Neue Seite wird gelauncht, ohne an die Weiterleitungen zu denken (siehe nächster Punkt)
6. Der Launch-Prozess
Weiterleitungen: Das Herzstück deines Website-Relaunches
Die Weiterleitungsplanung und vor allem Umsetzung ist einer der kritischsten Aspekte deines Relaunches – und leider auch einer der fehleranfälligsten. Selbst erfahrene Digitalagenturen stolpern hier immer wieder. Ein falscher Weiterleitungstyp oder vergessene Redirects können jahrelange SEO-Arbeit zunichtemachen!
301 vs. 302: Der kleine große Unterschied
- 301-Weiterleitung: „Ich bin umgezogen – für immer!“
- Signalisiert Suchmaschinen eine permanente Umleitung
- Überträgt Ranking-Signale auf die neue URL
- 301-redirects sind die richtige Wahl für deinen Relaunch
- 302-Weiterleitung: „Ich bin nur kurz weg!“
- Signalisiert eine temporäre Umleitung
- Überträgt keine Ranking-Signale
- Häufiger Fehler: 302 statt 301 eingesetzt
Die Weiterleitungsplanung
Die Weiterleitungsplanung ist recht einfach gemacht, aber sehr wichtig für einen erfolgreichen Website-Relaunch. So erstellst du die Weiterleitungstabelle:
- Sammle alle alten URLs:
- Das sollte dir leicht fallen, da du die Bestandsaufnahme ja schon zu Beginn des Relaunchs gemacht hast.
- Wir brauchen nun alle relevanten URLs deiner aktuellen Website.
- Hast du eine kleine Seite sind das einfach alle URLs aus dem Crawling. Bei großen Shops mit vielen Filter-URLs, kannst du nochmal prüfen, ob hier wirklich für alle eine Weiterleitung notwendig ist.
- Prüfe, dass alle URLs mit guten Rankings und Traffic in der Liste sind.
- Stelle sicher, dass alle URLs mit relevanten Backlinks in der Liste sind.
- Neue URLs:
- Haben sich z.B. bestimmte Verzeichnisse generell geändert, müsst ihr nicht für jede URL eine einzelne Weiterleitung anlegen. Hier könnt ihr auch mit Regeln arbeiten.
- Ansonsten ordnest du die neuen URLs den alten in einer Tabelle zu.
- Vermeide typische Fehler:
- Weiterleitungsketten (URL A → URL B → URL C) – lieber direkt von A nach C leiten
- Falsche Weiterleitungstypen (302 statt 301-Weiterleitungen)
- Rundweiterleitungen (URL A → URL B → URL A)
- Vergessene Weiterleitungen
Checkliste: Die Testumgebung prüfen
Bevor du live gehst, muss für einen erfolgreichen Relaunch deine Testumgebung einem gründlichen SEO-Check standhalten. Hier die wichtigsten Prüfpunkte:
Technical SEO Check
- Seitenstruktur wie geplant?
- URL-Design sauber umgesetzt?
- Keine Duplicate Content Probleme?
- Crawling und Indexierung korrekt gesteuert?
- Robots.txt und XML Sitemap korrekt?
Performance Check
- Seitenladezeiten im grünen Bereich und Core Web Vitals erfüllt?
- Mobile Ansicht optimal?
- Bilder optimiert?
Content Check
- Meta-Titles und Descriptions vollständig?
- Überschriften-Hierarchie korrekt?
- Interne Verlinkung wie geplant?
- Texte korrekt darstellbar und von Suchmaschinen lesbar?
💡 Pro-Tipp: Plane mehrere SEO-Reviews ein. Oft fallen bei der zweiten oder dritten Prüfung noch Probleme auf, die man beim ersten Mal übersehen hat.
7. Nach dem Relaunch
Die ersten 48 Stunden sind entscheidend
In den ersten zwei Tagen nach dem Launch musst du besonders wachsam sein. Jetzt zeigt sich, ob deine Vorarbeit Früchte trägt – und ob du schnell eingreifen musst.
Sofort-Checks nach dem Launch
- Server-Status und Erreichbarkeit
- Die neue Seite kann selbst noch einmal gecrawlt werden, um einen SEO-Check durchzuführen
- Statuscodes prüfen: Sind alle Seiten korrekt erreichbar? Funktionieren die internen Links?
- Tracking testen: Vor allem hinsichtlich Analytics und dem Tracking deiner Performance-Kanäle
- robots.txt kontrollieren: Es sollten keine wichtigen URLs oder Ordner vom Crawling ausgeschlossen werden
- XML Sitemap in Search Console einreichen, damit die neuen URLs auch schnell im Index von Google landen
Weiterleitungen testen
Prüfe sehr genau deine Weiterleitungen. Fehler an dieser Stelle können sich sehr negativ auf dein Ranking und Sichtbarkeit auswirken. Auch eine erfahrene Digital Agentur kann in dem Bereich Fehler machen:
- Werden alle wichtigen alten URL weitergeleitet?
- Sind alle als 301 (permanent) eingerichtet?
- Kein 302 (temporär) verwendet?
- Funktionieren alle Weiterleitungen?
- Keine Weiterleitungsketten?
Zeit danach
Regelmäßiges Monitoring einiger Kennzahlen
- Performance überwachen: Organischen Traffic in der Search Console beobachten und wichtige Rankings tracken
- Crawling- und Indexierungsstatus prüfen: Gibt es Auffälligkeiten in der Anzahl der gecrawlten URLs (viel zu wenige/zu viele?), sind alle wichtigen Seiten indexiert oder gibt es hier Probleme?
Typische Probleme erkennen
Achte besonders auf diese Warnsignale:
- Starker Traffic-Rückgang bei einzelnen Seiten
- 404-Fehler in der Search Console
- Hinweise in der Search Console, dass Seiten nicht indexiert werden können
Die Launch-Checkliste für deinen Website-Relaunch
Wie versprochen, haben wir eine Launch-Checkliste erstellt. In dieser sind alle wichtigen Schritte für deinen erfolgreichen Website-Relaunch aufgelistet! 🚀
💡 Wichtig: Plane genug Zeit für die Launch-Phase ein. Ein übereilter Launch unter Zeitdruck ist immer sehr fehleranfällig.
Fazit
Ein Website-Relaunch ist wie ein Umzug in ein neues Haus 🏠 – mit dem Unterschied, dass deine Besucher den Weg zur neuen Adresse sofort finden müssen. Die frühzeitige Einbindung von SEO ist dabei nicht optional, sondern erfolgsentscheidend. Denn während du mit einem gut geplanten Relaunch deine Rankings nicht nur sichern, sondern sogar ausbauen kannst, führen SEO-Fehler fast immer zu schmerzhaften Traffic-Einbrüchen.
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung, einer sauberen Umsetzung und konsequentem Monitoring steuerst du deinen Relaunch sicher durch alle SEO-Klippen. Deine Belohnung ist eine moderne Website, die auch in den Suchergebnissen überzeugt!
